Zwiebelmuster
Dieses Muster geht von der Darstellung und Verbindung stilisierter Pflanzenmotive auf dem Hintergrund der ostasiatischen Philosophie aus, jedoch unter Anpassung an den europäischen Stil und seine Gestaltung. So sah das sein Schöpfer im Jahr 1729, Johann David Kretschmar, der in dieser Zeit zur Gruppe der bildenden Künstler der ersten europäischen Porzellanfabrik in Meißen gehörte.
Und warum gerade das Zwiebelmuster? Seine weltweit eingelebte Bezeichnung entstand ganz zufällig durch die irrtümliche Ansicht, dass der Granatapfel, der unter anderem am Tellerrand dargestellt war, von manchen – und zwar insbesondere auch von Johann Kretschmars Kollegen, spöttisch Melonen, aber meistens Zwiebel genannt wurde. Und so weitete sich die Zwiebel als „Zwiebelmuster“ aus, obwohl sie von dem Dekor in der ganzen Welt der graphischen Gestaltung überhaupt nicht veranschaulicht wird und diese Gemüseart zur Produktion des „Zwiebelmusters“ gar nicht notwenig ist.
Trotzdem ist der Name „Zwiebelmuster“ ein Symbol und Begriff für zarte Schönheit, verbunden mit Nützlichkeit und Geistesfreude, sowie ein Vertreter der Einzigartigkeit und des Weltformats. Es gibt keinen anderen Dekor und keine Form, die schon fast 300 Jahre im Vordergrund des Interesses steht.
Das Porzellan mit dem Zwiebelmuster erzeugt und liefert die Aktiengesellschaft seit dem Jahr 1885 zuerst mit der Bezeichnung MEISSEN und ab 1956 unter dem Namen ZWIEBELMUSTER. Die Gesellschaft reiht sich damit unter die 4 Weltproduzenten, die die sogenannte. Unterglasurtechnologie über Dutzende bis Hunderte von Jahren bewahrt.